U16 schlägt den Tabellenführer OSC Osnabrück 56:53

Wenn am Ende einer Partie reichlich Applaus von beiden Tribünenseiten der Haarenuferhalle aufbrandet, dann kann man sicher sein, dass es ein intensives, am Ende sogar dramatisches - also insgesamt ein mitteißendes Basketballspiel gewesen sein muss.
Was genau so ein Spiel ausmacht, zeigten am Samstag die U16 des OTB und die “Panthers” aus Osnabrück: Tabellenzweiter gegen Erster, Führungswechsel, Aufholjagden, Kampf um den Ball, sehenswerte Spielzüge und Einzelaktionen, Nervenstärke gepaart mit Spielglück - oder eben leider auch Pech…
Mia Blumhoff eröffnete das Spiel für den OTB mit einem “blitzsauberen” Dreier. Der OSC war auch schnell im Spiel und Kapitänin und Point Guard Nina Oberländer sorgte ebenfalls mit einem Dreier für eine 5:3 Führung der Gäste, die schnell auf 12:5 anwuchs. Der Grund: Die Panthers pressten aggressiv in der Hälfte der Oldenburgerinnen. Diese verloren kurzfristig schon beim Einwurf unter dem Korb den Überblick. Die richtige Reaktion von Coach Tuula Kahl: Time-Out! Fortan lief es besser. Der Ball wurde sicherer über die Mittelinie gebracht. Lilu Doms und Talya Das sorgten für den Ausgleich und nach zwei Punkten von Anna Thomschke ging es mit 14:17 in die Viertelpause. Im zweiten Viertel dauerte es drei Minuten, doch dann begann die “wilde Fahrt”: Marla Hombert, Talya Das und vor allen Dingen Lilu Doms brachten das Team mit 27:21 in Führung. Lilu Doms’ Arbeit unterm Korb war sehenswert, ihre Duelle auf Augenhöhe mit Merle Krämer entschied sie in diesem Viertel eindeutig für sich. Doch die Panthers schlugen zurück. Ein 11:0 Lauf ihrerseits zeigte, dass dieses Team nie aufgibt. Sehr variabele Defensivtaktiken stellten die OTBerinnen vor Probleme und erzwangen (zu) viele Ballverluste. Mit einem 29:32 Rückstand ging es in die Halbzeit.
Nach der Pause bauten die OSCerinnen ihre Führung schnell aus. Fast schien es, als wenn die Oldenburgerinnen konditionelle Probleme bekommen würden, denn schließlich gingen diverse Spielerinnen bereits angeschlagen in die Partie. Umso wichtiger, dass Oda Kaune, Ella Vergien und Paula Thüner so gut es ging für Entlastung gegen die nun aufdrehenden Gäste sorgten. Sechs Punkte von Lilu Doms sorgten dafür, dass der Rückstand vor dem Schlussviertel nur sieben Punkte betrug (35:42).
Was nun folgte, war ein für die Zuschauer höchst unterhaltsamer Schlagabtausch - alle oben beschriebenen Zutaten für ein mitreißendes Spiel noch einmal komprimiert im Schlussviertel. Dass werden die beiden Coaches wahrscheinlich anders gesehen haben - denn auf den Trainerbänken war das ein oder andere Mal verzweifeltes Haareraufen zu sehen. Marla Hombert konterte einen Osnabrücker Dreier ebenfalls von Downtown (43:47). Und Punkte von Talya Das und Lilu Doms sorgten nach langer Zeit mal wieder für eine knappe Führung. Osnabrück schlug zurück. Und so ging es mit 53:53 in die letzte Minute. Ballverlust Oldenburg. Fastbreak Osnabrück. Die OSC-Spielerin lief ab der Mittelinie ganz alleine auf den Korb. Und man es muss es pure Willenskraft nennen, dass Anna Thomschke sie noch vor dem Korbleger einholte, dann abdrängte und schließlich entscheidend störte - keine Punkte für die
Gäste!
Im Gegenangriff machen Lilu Doms und Talya Das Punkte an der Freiwurflinie (53:50). Doch es war noch nicht Schluss. Die Schiedsrichter entschieden auf 1 Sekunde Restspielzeit. Time-Out Osnabrück. Danach Einwurf OSC in der Oldenburger Hälfte. Es konnte nur eine Lösung geben: Ein Pass und sofortiger Wurf. Doch soweit ließen es die Gastgeberinnen erst gar nicht kommen. Die Verteidigung stand - Sieg! Und somit vorerst die Tabellenführung.
„Wir haben uns heute phasenweise das Leben durch zu viele Fehlpässe und Unaufmerksamkeiten selber schwer gemacht. Zwischendurch haben wir aber immer wieder gezeigt, was wir können und durch unsere kämpferische Leistung das Spiel am Ende knapp gewinnen können“, fasste Coach Tuula Kahl das Spiel zusammen.
Überschattet wurde der Erfolg durch die offensichtlich schwere Knieverletzung einer Osnabrückerin - gute Besserung!
Bilder: Thomas Hombert ©
Zurück