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Nordwestgirls wollen in Halle Tür zur Bundesliga öffnen

Auf sie mit Gebrüll - Mia Fittje

Im März 2024 gab es ein Gespräch zwischen dem Landesauswahltrainer Marcel Neumann, gleichzeitig Trainer der Mädchenbundesligamannschaft von Eintracht Braunschweig und dem OTB Trainer Sebastian Brunnert. Dabei man hinterfragte die Organisationsstruktur bei der Eintracht. Beim Abgleich der organisatorischen Eckdaten wie Anzahl der Trainer, Belegung aller Jahrgänge im Mädchenbereich, Förderverein mit eigener aktiver Homepage, Pressearbeit und einigem mehr wurde festgestellt, dass Oldenburg insgesamt besser aufgestellt war als der Bundesligist. Brunnert verglich die Daten noch mit denen aller anderen niedersächsischer Vereine und stellte fest, dass der OTB in Niedersachsen weit vorne lag. Er präsentierte die Daten bei einer gut besuchten Tagung dem Förderverein MBO und stellte die Frage, warum machen wir das dann nicht? Der Beschluss, das Projekt anzugehen wurde schnell gefasst. Und es gab im Vorfeld viele Fragen zu lösen: Welcher Verein spricht man an, um ein möglichst großes Spielerinnenreservoir zu haben. Wie sehen Finanzbedarf und Finanzierung aus? Welche Trainer sind dafür geeignet und verfügbar? und ganz wichtig: wie muss die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen aussehen, damit alle Teilnehmer von diesem Projekt profitieren und Vereine durch das Abstellen von Spielerinnen zu Schaden kommen. die es allen Vereinen der Region erlauben sollte, bei Abstellung von Spielerinnen selbst keinen Schaden zu erleiden. Ende April wurde dem bis dahin gegründeten Organisationskomitee von insgesamt acht Personen das Gesamtkonzept vorgestellt und und die Ampel wurde auf "Grün" geschaltet. Bereits am 09. Juni gab es das Tryout mit 31 Spielerinnen aus 7 teilnehmenden Vereinen bei dem gleichzeitig mit den Vertretern der anderen Vereine und einigen Eltern das Projekt besprochen und vereinbart wurde.

Und ziemlich genau ein Jahr später klopfen die Nordwestgirls kräftig an die Bundesligatür. Den größten Anteil an der guten Umsetzung hat dabei sicherlich das Trainerteam Macklly Stein und Moritz Poser. Innerhalb kurzer Zeit haben sie aus 18 Mädchen eine Einheit geformt, in der sich alle für alle einsetzen. Die Ergebnisse folgten auf dem Fuß: Topplatzierungen bei internationalen Turnieren, Gewinn der Damenlandesliga und Aufstieg in die Oberliga, Gewinn des Regionspokals der Damen und am letzten Wochenende der zweite Platz in der Qualifikationsrunde 1, der zur Teilnahme an der Qualifikationsrunde 2 dieses Wochenende in Halle berechtigt. Dort spielt man gegen die Bundesligaabsteiger MBA Halle und Cologne Regio Ladies und Rising Stars Bochum. Die ersten beiden haben sich dann für die Mädchenbundesliga qualifiziert. 

Direkt nach dem Kantersieg vergangenen Sonntag gegen Scala Hamburg starteten noch in der Haarenuferhalle die Detailplanungen für das Turnier in Halle. Schon im Vorfeld hatten Stein und Poser sämtliche möglichen Gegner analysiert und stiegen sofort in der Wochenplanung bis zum Turnier in Halle ein. Nach dem Freitagtraining wird man aufbrechen, in Halle übernachten, um dann ausgeruht das erste Spiel gegen Köln anzutreten. Sonntag morgen geht es dann gegen Halle. Halle ist mit den beiden Bundesligaspielerinnen Chinaza Ezeani und Daria Ilies ein ganz dicker Brocken. "Da muss schon sehr viel zusammen kommen, um das Spiel zu gewinnen" schätzt Trainer Stein. Am frühen Nachmittag steht dann das Spiel gegen Bochum auf dem Spielplan. Den Ergebnissen von Köln und Bochum in ihrer Qualifikationsgruppe nach trifft man auf zwei Teams, mit denen man mithalten können müsste. Weitere Informationen, die die Trainer in der Basketballszene gesammelt haben, bestätigen dies. Die Nordwestgirls können nach ihren beeindruckenden Auftritten am Sonntag gegen Halle und Scala Hamburg jedenfalls hocherhobenen Hauptes nach Halle reisen. Und dann ist man in dem Bereich, der Sport so spannend macht: alles ist möglich. Vielleicht sogar die Qualifikation zur Bundesliga. 

Bilder: Helmut Behrends ©
weitere Bilder: https://helmutbehrends.de/

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