Es dauerte ein wenig bis die Spielerinnen des OTB nach der Schlusssirene ihren Erfolg realisiert hatten: So konzentriert hatten sie insbesondere im letzten Viertel agiert, so viel hatten ihnen aber auch die nie nachlassenden Gäste aus der Landeshauptstadt abverlangt. Und so wurden auch noch die letzten Angriffe des Spiels auf beiden Seiten mit toller Intensität ausgespielt, obwohl die OTBerinnen den Sieg eigentlich schon vier Minuten vor Schluss durch zwei tolle Dreier von Anna Thomschke und Oda Kaune eingetütet hatten.
Dass es von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe werden würde, konnte man den bisherigen Resultaten beider Teams vorab entnehmen. Die Oldenburgerinnen begannen im ersten Viertel konzentriert und griffen in der Defensive beherzt zu - nach dem Geschmack der Schiedsrichter etwas zu sehr. Das Team aus Hannover konnte seine Chancen an der Freiwurflinie allerdings nicht wirklich nutzen, verlegte am offensiven Brett zu viel und ging letztlich mit einem 3:10 Rückstand in die Viertelpause.
Im zweiten Viertel dominierten die Oldenburgerinnen unter den Körben: Lilu Doms und Sofia Angelis zogen immer wieder in die Zone - mit Erfolg. Mia Blumhoff und Paula Thüner rundeten dieses Viertel ab, so dass es mit einem 29:21 in die Halbzeitpause ging. Der OTB schien den Schlüssel zum Erfolg gefunden zu haben. Doch Hannover kam hochmotiviert aus der Kabine, kämpfte sich - lautstark von vielen mitgereisten Fans unterstützt - zurück ins Spiel und ging nach vier gespielten Minuten durch einen Dreier von Stankovic erstmals in Führung (31:32). Die Oldenburgerinnen fanden keinen Zugriff. Und erst Paula Thüners Punkte zum 33:36 stellten den Anschluss wieder her. Lilu Doms sorgte wenig später für den Ausgleich. Und wenn es in
dieser Partie einen Schlüsselmoment gab, dann war es sehr wahrscheinlich die letzte Sekunde im dritten Viertel: Ella Vergien traf nervenstark den Buzzer Beater jenseits der Dreierlinie zum 39:36! Respekt!
Nichts war entschieden - to close to call. Es ging auch um Nervenstärke. Und diese zeigten eben Oda Kaune und Anna Thomschke: Zwei Angriffe, zwei Dreier zum 49:41. Den Deckel drauf machte dann noch Marla Hombert (53:44). Das Spiel war entschieden. Und gäbe es die Schlusssirene nicht, würden die Oldenburgerinnen auch jetzt noch verbissen um den Sieg kämpfen - so konzentriert, so entschlossen, so gut.
Bei aller Freude über den Sieg formulierte Trainerin Tuula Kahl aber auch Ansprüche an das Team: “Wir müssen es schaffen, endlich mal 40 Minuten unser Spiel durchzuziehen und den Gegner nicht immer wieder ins Spiel zurückkommen lassen. Letztendlich haben wir aber wieder die Nerven behalten und konnten das Spiel so gewinnen.”
Bilder: OTB ©