Zur Eröffnung des Rickey Paulding Junior Centers - ein Kommentar

Lässt man einmal die vielen wertschätzenden und teils emotionalen Reden, die tolle Organisation der Veranstaltung, die kleinen Pannen, das tolle Wetter oder auch die nicht nur über die Medien ausgetragenen Kabbeleien im Vorfeld um Hallenzeiten und den neuen Verein Gelb-Blau Baskets Oldenburg beiseite, steht eines doch im Vordergrund: Das neue Rickey Paulding Junior Center ist eine geile Basketballhalle.
Es geht also entscheidend um den Sport, den wir alle so lieben. Alles andere wird sich entwickeln und diese Halle umso mehr mit Leben füllen. Und sie wird ohne Zweifel ein - wenn nicht sogar - der Fixstern des vereinsbasierten Jungenbasketballs in Oldenburg werden.
Jungenbasketball? Ja, richtig gelesen: Jungenbasketball!
Natürlich werden auch Mädchenteams in der neuen Halle trainieren. Und natürlich möchte der neue Verein Gelb-Blau in der Zukunft auch Mädchenteams an den Start bringen. Er wird dann zweifellos auch hier von der räumlichen, organisatorischen, finanziellen und auch personellen Nähe zu den EWE Baskets profitieren und interessierte Spielerinnen anziehen wie ein Magnet. Das ist ein Standortvorteil und dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden.
Doch das Herz des Oldenburger Mädchenbasketballs schlägt immer noch - und gerade ganz besonders kräftig und vielleicht lautstärker denn je - bei den alteingesessenen Vereinen: Hier wurden und werden seit Jahren früh die Grundlagen dafür geschaffen, dass Mädchen später vielleicht sogar ans Tor zur Damenbundesliga anklopfen können: Die Oldenburgerinnen Antonia Kraushaar und Sarah Nocke stellen das gerade in Osnabrück unter Beweis. Sarah Nocke - auch bei den BTB Royal Ladies aktiv - wurde zudem verdient Oldenburgs Sportlerin des Jahres. Rasante und spannende Regionalligaderbys zwischen den Bürgerfelderinnen und den 1.Damen des OTB begeistern viele Zuschauer und die Mädchenteams des OTB zählen in allen Altersklassen zur Landesspitze. Last but not least: Das in Oldenburg beheimatete Mädchenbundesligaprojekt “Nordwestgirls” - eine Kooperation aus sieben Vereinen der Region - zeigt, dass Zusammenarbeit funktionieren kann, wenn man transparent kommuniziert, Schritt für Schritt langsam und nachhaltig vorwärts geht und alle Beteiligten (Spielerinnen, Trainerinnen und Trainer, Eltern, Förderinnen und Förderer…) mit ins Boot holt. Nur dann kann sich erfolgreicher Mädchenbasketball entwickeln - in der Breite und Spitze.
Im Jungsbereich des Oldenburger Basketballs - man konnte es der NWZ entnehmen - scheint was im Argen zu liegen. Damit das im Mädchenbasketball nicht passiert, muss man ab sofort an den oben genannten Strukturen gemeinsam arbeiten und nicht nur hoffen, dass das wunderbare Rickey Paulding Junior Center zwar ein Magnet aber nicht zum Schwarzen Loch für gewachsene Strukturen im Oldenburger Mädchenbasketball wird.
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