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Nordwest Girls verpassen Bundeligaqualifikation

Das Team bei der WNBL Qualifikation in Halle

Das war wirklich schade. Beim finalen Qualifikationsturnier in Halle konnten die Nordwestgirls leider nicht an die tollen Leistungen des vergangenen Wochenendes anknüpfen und verloren alle drei Spiele letztendlich deutlich. 36:49 gegen Regio Köln, 47:85 gegen MBA Halle und 29:51 gegen die Rising Stars Bochum. Dabei gab es mit Köln und Bochum zwei Gegner, die man in der "Sonntagsform" des vergangenen Wochenendes gut hätte besiegen können. Damit hätte man in die Bundesliga erreicht.

Die Vorbeitung war top: die Mannschaft reiste bereits einen Tag vor Turnierbeginn an, absolvierte morgens noch ein Wurftraining und ging dann ausgeruht in die Partie gegen Köln. Dieses Spiel wollte und musste man unbedingt gewinnen, um in die Bundesliga zu kommen. Was dann in der ersten Halbzeit passierte, war schwer zu verstehen. In der mächtig heißen Halle (draußen waren es 32° und innen fühlte es sich nicht besser an) agierte die Mannschaft mit zu wenig Schwung und ohne Fortune. Reihenweise wurden Bälle verloren, leichteste Wurfchancen vergeben und hinten fehlte es an der nötigen Intensität. Köln begann agiler. Auch dort hüpften die Bälle zunächst auf dem Ring herum. Allerdings fielen sie dann auch ins Netz. Bis zum 5:4 für Köln (3.) entstand dadurch noch kein großer Schaden, aber danach erzielten die Nordwestgirls bis zur Viertelpause keinen Punkt mehr. Köln wurde zunehmend sicherer und nach acht Minuten stand es 16:4 für Köln. Es war wie einer Geschichte von Franz Kafka, bei der alles immer schlimmer wird und man nicht versteht, warum. Nach der Viertelpause wurde es zwar vorne besser, aber in der Defense ließ man dem Gegner weiterhin viel zu viel Platz. Köln konnte sich mühelos von außen einwerfen und versenkte nun einen Weitwurf nach dem anderen. Dabei waren bis zur Halbzeit auch bereits 5 Dreier: Beim Stand von 35:18 wurden die Seiten gewechselt. Nun fanden die Nordwestgirls immerhin ihre Kampfkraft und holten auf. Hinten wurden die Räume des Gegners besser eingeschränkt und vorne sorgte vor allem Mia Fittje mit gekonnten Einzelaktionen (in sechs Minuten erzielte sie allein 9 Punkte) dafür, dass der Rückstand nur noch 7 Punkte betrug(32:39, 6.). Nach ihrer Auswechslung schwand vorne die Durchschlagskraft und zur Dreiveirtelpause stand es 32:41.Im vierten Viertel waren beide Teams - wahrscheinlich wegen der Hitze - ziemlich platt. Köln allerdings etwas weniger, sodass das Viertel mit 8:4 an Köln ging. Damit hatte man einen absoluten Fehlstart hingelegt.

Nun ging das Rechnen los: welche Ergebnisse müsste man noch erzielen, um Erster oder Zweiter zu werden. Nach dem Sieg am Sonntagmorgen von Köln gegen Bochum war klar, dass man unbedingt gegen den großen Favoriten MBA Halle gewinnen muss. Doch Halle hatte auch seine eigenen Pläne. Angeführt von den beiden Ausnahmespielerinnen Ezeani und Ilies (beide spielen bereits in der 1. Bundesliga) brannte Halle ein wahres Offensivfeuerwerk ab. Auch wenn die Nordwestgirls viel besser agierten als im Eröffnungsspiel am Vortag stand es nach 8 Minuten 31:12 für Halle. Ilies hatte ihre ersten 5 Dreier ohne Fehlwurf versenkt und Halle sollte am Ende des Spiels 14 x von jenseits der 6,75m Linie getroffen haben. Dennoch, bei den Nordwestgirls wurde nun endlich auch getroffen. 7 Dreier standen zu Buche als beim 85:47 für Halle die Schlusssirene ertönte. Mit der Niederlage war klar, dass das Spiel gegen Bochum kurz darauf bedeutungslos geworden war. Auch wenn allen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand wollte man wenigstens einen Sieg mit nach Hause bringen. Und das Spiel gegen Bochum begann erfolgversprechend. Die Nordwestgirls waren im ersten Viertel klar die tonangebende Mannschaft, schränkten den Bochumer Angriff auf ein Minimum ein und führten kurz vor Viertelende 9:4 (7.). Nach einigen Wechseln kurz vor der Viertelzeit herrschte ein wenig Unordnung in der Defense und Bochum kam noch auf 9:8 heran. Das zweite Viertel war praktisch eine Doublette des ersten. Oldenburg zog wieder davon (19:12, 6.) bevor die Bochumer kurz vor Halbzeit auf 19:19 aufschließen konnten. Nach der Halbzeit gab es dann fast die Doublette der Doublette. Man hielt noch 5 Minuten mit (23:22, 5.) und wieder kam der Einbruch: nur diesmal schwanden parallel dazu sichtbar deutlich die Kräfte. Bochum war nun die frischere Mannschaft. Schnelle 10 Punkte innerhalb von 2 Minuten für Bochum bedeuteten dann zum Viertelende den 33:24 Rückstand für die Nordwestgirls. Jetzt versuchte man es noch mit Einzelaktionen zum gegnerischen Korb zu kommen, doch erfolglos. Bochum spielte diszipliniert weiter und konnte so am Ende des Spiels mit 51:29 einen klaren Sieg nach Hause fahren. Die Nordwestgirls standen mit leeren Händen da. Die zunächst doch sehr große Enttäuschung machte bei der Gesamtbetrachtung der Saison jedoch einem Gefühl der Zufriedenheit Platz. Na klar hatte man den durchaus machbaren Schritt in die Mädchenbundesliga verpasst. Hätte jedoch jemand vor der Saison gesagt, dass man im ersten Anlauf des Projekts soweit nach vorne kommen würde, hätten alle gejubelt vor Freude. So trat man die Rückfahrt mit einem weinenden und einem lachenden Auge an.

Für die Nordwestgirls spielten: 
Mia Fittje 33 (3 Dreier), Marla Witte, Paula Thüner, Lilu Doms 22 (2), Alicia Mendes 11 (2), Maya Alghawi, Lea Schulenberg 3 (1), Sina Onken 20 (1), Lotte Bothe 2, Marla Hombert, Josephine Paulsen 18 (1), Morlin Bock 2, Anna Thomschke, Helena Stange

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